Pünktlich zum Sommerbeginn ging es auf der Retzer Bezirksstelle des Roten Kreuzes heiß her: Der bekannte Umweltmediziner Hans-Peter Hutter sprach über die bei uns spürbaren Auswirkungen der Klimaerhitzung und die daraus folgende Beeinträchtigung unserer Lebensqualität und Gesundheit.

„Die wissenschaftlichen Fakten sind seit langem klar. Wir stehen vor enormen Herausforderungen. Es ist an der Zeit, Widerstände zu überwinden und mit viel Mut und Engagement rasch auf erneuerbare Energien, sanfte Mobilität, gesündere Ernährung etc. umzusteigen!“ ermutigte der Umweltmediziner die zahlreichen BesucherInnen. „Uns muss klar sein, dass wir dennoch ordentlich die Folgen eines erhitzten Planeten spüren werden: daher ist jede auch noch so kleine Maßnahme zur Reduktion der Hitzebelastung in unseren Ortschaften und Regionen wichtig!“ Also mehr artenreiche Grünflächen, Schattenbäume, Wasserrückhalt und viel weniger Asphalt.
Die Zahl der Hitzetage über 30°C steigt bei uns massiv, Tropennächte werden häufiger und wann die 40°C geknackt werden ist auch nur mehr eine Frage der Zeit.
„Auch wenn`s Risikogruppen wie ältere und pflegebedürftige Menschen gibt, wir sind ALLE von der Hitze betroffen – nicht nur körperlich, auch geistig.“
Hans-Peter Hutter
Inwieweit die Hitze in der Region spürbar ist und welche Anpassungsmaßnahmen der Gesundheitseinrichtungen es bereits gibt, zeigten Christina Schwarzböck, Rotes Kreuz Retz und Markus Schafzahl, Caritas der Ed. Wien.
Im Sommer kommt es bereits spürbar häufiger zu Hitze-Notfällen, deshalb ist es wichtig, Verhaltenstipps und Selbsthilfe-Maßnahmen in die Bevölkerung zu bringen. Aber auch das Personal im Rettungsdienst leidet unter den heißen Temperaturen, Konzentration und Leistungsfähigkeit lassen nach, so Christina Schwarzböck.
Gerade bei sozial schwachen Familien, pflegebedürftigen Menschen und Menschen mit Behinderung merkt man die extremen Auswirkungen der Hitze. Deshalb verfolgt die Caritas mit ihrer engagierten Klima- und Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel, klimaneutral zu werden. Durch den Einsatz von bereits sieben Elektrofahrzeugen, der Installation von Photovoltaikanlagen und der kontinuierlichen Müllreduzierung sind sie auf dem besten Weg.
Im Anschluss konnten sich die Besucher bei erfrischenden (diesmal alkoholfreien!) Sommerdrinks untereinander austauschen und durch zahlreiche Infobroschüren blättern.



