Beim Festakt des Pulkauer Volksschulfestes konnten die zahlreichen Besucher gleich live den Unterschied zwischen praller Sonne auf Betonstiegen einerseits – oder schattigen Plätzen auf der Wiese unter Bäumen andererseits spüren. Klimamodellregionsmanager Gregor Danzinger wollte von den Gästen wissen, wo sie sich wohler fühlen und die Antwort fiel mehr als eindeutig aus: Unter dem Baumschatten war es sehr angenehm, während sich die Sonnenplätze nach und nach wegen der Hitze leerten.
„Dabei hat es heute hat es heute nur angenehme 25°C und es weht ein leichtes Lüftchen, stellen wir uns aber einen Sommer mit über 40°C vor, und das über mehrere Tage oder gar Wochen“ blickte Danzinger in die nahe Zukunft. Um die Bevölkerung vor der steigenden Hitzebelastung zu schützen haben sich die sechs Gemeinden der Klimamodellregion Retzer Land ein Pilotprojekt einfallen lassen: sogenannte Blühoasen mit Bäumen, Naschhecken und Blühwiesen wurden in jeder Gemeinde pilothaft gepflanzt. Sinn dahinter: Bäume sind die beste und effektivste „Klimaanlage“ für unsere Ortschaften. Um die Bäume herum sorgen Naschhecken für eine weitere optische Verschönerung und liefern zusätzlich gesundes Naschobst. Blühwiesen rundherum, welche nur ein bis zwei mal jährlich gemäht werden, sind ein Augenschmaus für uns Menschen und ein Gaumenschmaus für sämtliche Nützlingsinsekten.
Mehr Blühoasen sind also ein Baustein für Gemeinden, um die zunehmende Hitze zu mildern, und sie sind in vielerlei Hinsicht nützlich: ihre Blütenpracht und Natürlichkeit ist wertvoller Lebensraum für zahlreiche Bienen und Nützlinge, deren Bestände seit Jahren sinken.
Genau darum kümmern sich die Gebietsbäuerinnen um Christina Löscher als Kooperationspartner des Projektes: Gemeinsam mit den Schulen der Region wurden Nützlingshotels befüllt (den Holzrahmen kann man zb. günstig im Caritas Shop am Retzer Hauptplatz erwerben) und bei den Blühoasen aufgestellt. Denn Wild- und Honigbienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co. sind die wichtigsten „Nutztiere“ des Menschen: ohne ihre Bestäubungsleistung würden wir schlicht verhungern. „Gemeinden, Gartenbesitzer und Landwirte müssen daher für naturnahen Lebensraum und Artenvielfalt sorgen“ so die Pulkauer Orts-Biobäuerin Sandra Schifter. Die Pulkauer können ihre erste frisch gepflanzte Blühoase beim Schulgebäude begutachten: „Gratulation der Mittel- und Volksschule Pulkau für unsere erste Blühoase, wir freuen uns über viele Nachahmungen davon!“ so Bürgermeiser Leo Ramharter.