Von trockenen Problemen...
Mit rund 470mm Jahresniederschlag zählt das Retzer Land zu den trockensten Regionen Österreichs. Starke Winde verursachen Bodenerosion und tragen zusätzlich zur Austrocknung der Böden bei. Aufgrund des Klimawandels wird sich die Trockenheit noch weiter verstärken:

Temperaturanstieg
führt zu höherer Verdunstung

Längere Vegetationsperiode
Pflanzen entziehen dem Boden mehr Wasser

Stärkere Schwankungen des Niederschlags
erhöhen den Trockenstress

Verschiebung Regenzeiten
weniger Wasser während der Vegetationsperiode

Niederschlagsintensität
erhöht sich bei Gewittern Folge: Wasser fließt ab

Weniger Schnee
geringere Infiltration & erhöhter Abfluss
...zu flüssigen Lösungen
Naturbasierte Anpassungen als Schlüssel zum Erfolg für resiliente Landschaften und Orte
Die skizzierten Herausforderungen für die Region zeigen deutlich die Notwendigkeit, Klimaanpassungsmaßnahmen für das Retzer Land zu entwickeln und umzusetzen. Elemente der „Grünen Infrastruktur“ spielen in Bezug auf Wasserhaushalt und Bodenbeschaffenheit eine wichtige Rolle und können unsere schöne Weinviertler Landschaft resilienter gegen die zu erwartenden negativen Auswirkungen des Klimawandels machen. Sie können unter anderem helfen Regenwasser länger vor Ort zurück zu halten, Bodenabspülung und Verdunstung zu verringern oder Auswirkungen von Wetterextremen vorzubeugen bzw. abzuschwächen

UNSER Projekt:
WIWA Retzer Land!
Das übergeordnete Ziel des Projektes WIWA Retzer Land! ist die Verbesserung des Windschutzes und Wasserhaushalts in der Klimamodellregion Retzer Land. Das Hauptaugenmerk von WIWA soll auf kleinräumigen Maßnahmen mittels natürlicher Landschaftselemente liegen, die helfen, den Wasserhaushalt zu verbessern und so die Austrocknung der Region zu verhindern. Kleine Wasserläufe, Biotope, Rückhalteflächen, Windschutzgürtel, Wildblumenwiesen, Mehrnutzungshecken oder Waldstreifen sind nur einige der Elemente, die uns helfen können, den Auswirkungen des Klimawandels entgegen zu wirken.

UNSER ZIEL:
Die Weinviertler Landschaft klimafit machen

- Wasser in der Region halten, statt abzuleiten
- Rückhaltemaßnahmen ergreifen
- Nährstoffeintrag in Flüsse und Bäche vermeiden
- Versickerung auf landwirtschaftlichen Flächen fördern

- Bodenerosion reduzieren und Windschutz verbessern
- Renaturierung von Gewässern und gewässernahen Ökosystemen
- Vernetzung und Verbesserung von Landschaftselementen
- Kleinstrukturiertes Landschaftsbild erhalten und fördern
UNSER PLAN:
So gehen wir es an
1
Maßnahmentabelle
erstellen
2
1 Pilotprojekt je Gemeinde planen und umsetzen
3
In Bürger*innen Workshops Anpassungsideen sammeln
4
Fachliche Prüfung und Umsetzung weiterer Projekte
STATUS QUO:
So weit sind wir in der Umsetzung

Maßnahmentabelle & Windschutzleitfaden erstellt
Zu Beginn des Projektes wurden ein Maßnahmenkatalog mit Anpassungsmöglichkeiten zur Verbesserung des Wasserhaushalts und ein Windschutzleitfaden erstellt. Diese Dokumente dienen als Orientierung und zeigen den Nutzen der unterschiedlichen Maßnahmen auf.

1 Pilotprojekt je Gemeinde auswählen und umsetzen
Wir packen das Thema aktiv an! Von Gemeindevertreter*innen wurde 1 Pilotprojekt je Gemeinde festgelegt. Alle administrativen und rechtlichen Schritte wurden erfolgreich durchgeführt und auch die Finanzierung auf die Beine gestellt. Detaillierte Infos zu den Pilotprojekte findest du weiter unten.

Workshops: gemeinsam mit Bürger*innen Anpassungsideen sammeln
Im Rahmen von Bürger*innen-Workshops haben wir Ideen zur Klimawandelanpassung und bestehende Problemfelder erhoben. Zwischen Mai und November 2022 wurden die Workshops abgehalten und insgesamt 22 Katastralgemeinden aus dem Retzer Land analysiert.

Workshops: fachliche Prüfung der Vorschläge
Die Ideen und Vorschläge der Bürger*innen-Workshops werden kartiert und von Fachleuten der NÖ Agrarbezirksbehörde grob hinsichtlich Umsetzbarkeit und voraussichtlicher Wirksamkeit überprüft.
Zeitplan: ab Juli 2022 bis voraussichtlich Februar 2023

Planung nächster Projekte zur Umsetzung
Die Workshop-Ergebnisse wurden durch die NÖ Agrarbezirksbehörde auf Umsetzbarkeit und Wirksamkeit geprüft und liegen uns nun digitalisiert vor. Im nächsten Schritt führen wir Gespräche mit Bürgermeistern, Ortsvorsteher:innen, Gemeindevertreter:innen und Expert:innen, um weitere Projekte auszuwählen und zeitnah umzusetzen.
Zeitplan: Ab März/April 2023
Du möchtest mehr Infos zum Projekt oder den Ideen? Melde dich gern bei Theresa unter tb@unser-klima.at
Unsere Pilotprojekte:
BEREITS UMGESETZT
Revitalisierung Rückhaltebecken Waitzendorf
Ein bestehendes Rückhaltebecken in Waitzendorf (Gemeinde Schrattenthal) wurde instandgesetzt und aufgewertet. Dazu wurde der wilde Bewuchs entfernt (größere bestehende Bäumen sowie einige Jungbäume wurden erhalten), das Auslaufbauwerk wurde saniert, die Zuläufe und Gräben ausgeräumt um die Einleitung des Wasserstroms zu verbessern bzw. wiederherzustellen.


Revitalisierung Rückhaltebecken Groß Reipersdorf
In Groß Reipersdorf (Gemeinde Pulkau) wurde ebenfalls ein bestehendes Rückhaltebecken instandgesetzt. Die Einlaufsituation wurde durch Modellierung der Zuläufe und des Geländes verbessert. (Zuletzt strömte das Wasser entlang des Weges und an dem Becken vorbei.) Das ursprüngliche Rückhaltevolumen wurde wiederhergestellt. Der Wildwuchs musste dazu entfernt werden. Eine Bepflanzung und dadurch Beschattung mit heimischen Gehölzen wird im Herbst 2022 durchgeführt.


Unsere Pilotprojekte:
In Planung
Obernalb
Umleitung von Hangwasser in einen nicht mehr genutzten Hohlweg


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