WIWA Retzer Land!
LEUCHTTURMPROJEKT
Das übergeordnete Ziel des Projektes WIWA Retzer Land ist die Verbesserung des Windschutzes und Wasserhaushalts in der Klimamodellregion Retzer Land. Das Hauptaugenmerk liegt auf kleinräumigen Maßnahmen mittels natürlicher Landschaftselemente, die helfen, den Wasserhaushalt und das Mikroklima in der Region zu verbessern. Kleine Biotope, Rückhalteflächen, Windschutzgürtel, Mehrnutzungshecken oder Begrünungen sind nur einige der Elemente, die uns helfen können, den Auswirkungen des Klimawandels entgegen zu wirken.
AKTUELL & AUSBLICK
DIE WORKSHOP-ERGEBNISSE SIND DA!
Planung nächster Projekte zur Umsetzung
Mehr als 200 (!) Ideen zur Verbesserung des Wasserhaushalts und Windschutzes wurden bei den Bürger:innen Workshops eingebracht! Diese wurden von der NÖ Agrarbezirksbehörde geprüft und digitalisiert sowie auch die Umsetzbarkeit und Wirksamkeit protokolliert.
In Gesprächen mit Bürgermeistern, Ortsvorsteher:innen und Expert:innen werden weitere Projekte ausgewählt und zeitnah umgesetzt.
Die gute Nachricht: Einige der Ideen können einfach durch die Bauhöfe der Gemeinden realisiert werden.
Du möchtest mehr Infos zum Projekt oder den Ergebnissen und Ideen? Melde dich gern bei Gregor unter gd@unser-klima.at
PS: Die Workshop-Ergebnisse enthalten persönliche Informationen, die dem Datenschutz unterliegen. Deshalb ist eine Veröffentlichung auf unserer Website leider nicht möglich.
HINTERGRUND
VON TROCKENEN PROBLEMEN...
Mit rund 470mm Jahresniederschlag zählt das Retzer Land zu den trockensten Regionen Österreichs. Starke Winde verursachen Bodenerosion und tragen zusätzlich zur Austrocknung der Böden bei. Aufgrund des Klimawandels wird sich die Trockenheit noch weiter verstärken:
Temperaturanstieg
führt zu höherer Verdunstung
Längere Vegetationsperiode
Pflanzen entziehen dem Boden mehr Wasser
Stärkere Schwankungen des Niederschlags
erhöhen den Trockenstress
Verschiebung Regenzeiten
weniger Wasser während der Vegetationsperiode
Niederschlagsintensität
erhöht sich bei Gewittern Folge: Wasser fließt ab
Weniger Schnee
geringere Infiltration & erhöhter Abfluss
...zu flüssigen Lösungen
Naturbasierte Anpassungen als Schlüssel zum Erfolg für resiliente Landschaften und Orte
Die skizzierten Herausforderungen für die Region zeigen deutlich die Notwendigkeit, Klimaanpassungsmaßnahmen für das Retzer Land zu entwickeln und umzusetzen. Elemente der „Grünen Infrastruktur“ spielen in Bezug auf Wasserhaushalt und Bodenbeschaffenheit eine wichtige Rolle und können unsere schöne Weinviertler Landschaft resilienter gegen die zu erwartenden negativen Auswirkungen des Klimawandels machen. Sie können unter anderem helfen Regenwasser länger vor Ort zurück zu halten, Bodenabspülung und Verdunstung zu verringern oder Auswirkungen von Wetterextremen vorzubeugen bzw. abzuschwächen .
UNSER ZIEL:
Die Weinviertler Landschaft klimafit machen
Verbesserung des Wasserhaushaltes
- Wasser in der Region halten, statt abzuleiten
- Rückhaltemaßnahmen ergreifen
- Nährstoffeintrag in Flüsse und Bäche vermeiden
- Versickerung auf landwirtschaftlichen Flächen fördern
Verzahntes Netz an Grüner Infrastruktur
- Bodenerosion reduzieren und Windschutz verbessern
- Renaturierung von Gewässern und gewässernahen Ökosystemen
- Vernetzung und Verbesserung von Landschaftselementen
- Kleinstrukturiertes Landschaftsbild erhalten und fördern
RÜCKBLICK:
DAS WURDE IN DER ERSTEN PROJEKTPHASE ERREICHT
Maßnahmentabelle & Windschutzleitfaden erstellt
Zu Beginn des Projektes wurden ein Maßnahmenkatalog mit Anpassungsmöglichkeiten zur Verbesserung des Wasserhaushalts und ein Windschutzleitfaden erstellt. Diese Dokumente dienen als Orientierung und zeigen den Nutzen der unterschiedlichen Maßnahmen auf.
1 Pilotprojekt je Gemeinde auswählen und umsetzen
Wir packen das Thema aktiv an! Von Gemeindevertreter*innen wurde 1 Pilotprojekt je Gemeinde festgelegt. Alle administrativen und rechtlichen Schritte wurden erfolgreich durchgeführt und auch die Finanzierung auf die Beine gestellt. Detaillierte Infos zu den Pilotprojekten findest du weiter unten.
Workshops: gemeinsam mit Bürger*innen Anpassungsideen sammeln
Im Rahmen von Bürger*innen-Workshops haben wir Ideen zur Klimawandelanpassung und bestehende Problemfelder erhoben. Zwischen Mai und November 2022 wurden die Workshops abgehalten und insgesamt 22 Katastralgemeinden aus dem Retzer Land analysiert.
Workshops: fachliche Prüfung der Ideen durch NÖ Agrarbezirksbehörde
Die Workshop-Ergebnisse wurden durch die NÖ Agrarbezirksbehörde geprüft und digitalisiert sowie die Umsetzbarkeit und Wirksamkeit protokolliert. In Gesprächen mit Bürgermeistern, Ortsvorsteher:innen und Expert:innen sollen weitere Projekte ausgewählt und zeitnah umgesetzt werden.
Unsere Pilotprojekte:
BEREITS UMGESETZT
Revitalisierung Rückhaltebecken Waitzendorf
Ein bestehendes Rückhaltebecken in Waitzendorf (Gemeinde Schrattenthal) wurde instandgesetzt und aufgewertet. Dazu wurde der wilde Bewuchs entfernt (größere bestehende Bäumen sowie einige Jungbäume wurden erhalten), das Auslaufbauwerk wurde saniert, die Zuläufe und Gräben ausgeräumt um die Einleitung des Wasserstroms zu verbessern bzw. wiederherzustellen.
Revitalisierung Rückhaltebecken Groß Reipersdorf
In Groß Reipersdorf (Gemeinde Pulkau) wurde ebenfalls ein bestehendes Rückhaltebecken instandgesetzt. Die Einlaufsituation wurde durch Modellierung der Zuläufe und des Geländes verbessert. (Zuletzt strömte das Wasser entlang des Weges und an dem Becken vorbei.) Das ursprüngliche Rückhaltevolumen wurde wiederhergestellt. Der Wildwuchs musste dazu entfernt werden. Eine Bepflanzung und dadurch Beschattung mit heimischen Gehölzen wurde im Herbst 2022 durchgeführt.
Umleitung von Hangwasser in alten Hohlweg in Obernalb
In Obernalb (Gemeinde Retz) wurde ein Güterweg so adaptiert, dass Niederschlagswasser nicht mehr den Weg entlang in den Graben und Bach – und somit aus der Region geleitet wird. Neben dem Güterweg gibt es einen nicht mehr genutzten Hohlweg, der nun als Wasserreservoir genutzt wird. Güterweg, Gelände und der Zulauf in den Hohlweg Stattdessen wurden so adaptiert, dass Regenwasser eingeleitet wird und vor Ort versickern kann.
Klimagrüne Siedlungsstraße mit Regenwasserversickerung in Obermarkersdorf
In der neuen Siedlung in Obermarkersdorf (Gemeinde Schrattenthal) wurden Sickermulden angelegt, die das Regenwasser vor Ort versickern lassen, anstatt es über die Kanalisation aus der Region abzuleiten.
Einleitung einer Drainageleitung in ein Rückhaltebecken in Retzbach
In Mitterretzbach (Gemeinde Retzbach) wurde eine Drainageleitung in ein bestehendes Rückhaltebecken eingeleitet. Durch Verlegung der Kanalrohre und Herstellung eines Auslaufbauwerkes im Becken wird das Wasser nicht mehr im Kanal weggespült, sondern kann zur Verdunstung und Versickerung im Becken verbleiben.
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