Trockenheitsverträglich, salzresistent, artenreich: Mit der Neugestaltung der Raymann-Allee wurde in der Weinstadt Retz ein neuer klimafitter Wohlfühlort mit Vorbildcharakter geschaffen.
Die zentrumsnahe Raymann-Allee in Retz bildet den Eingang zur Retzer Weinwoche und ist bei Radler:innen und Spaziergeher:innen sehr beliebt. Aufgrund des schlechten Zustands musste ein Teil der Bäume im Frühjahr 2022 leider gefällt werden. Das wurde zum Anlass genommen, die Bepflanzung der Baum-Allee zu erweitern und zukunftsfit zu gestalten. Geplant wurde die Neugestaltung in einem gemeinsamen Projekt der Stadtgemeinde Retz im Rahmen der Klimamodellregion Retzer Land. Mithilfe der Initiative „Natur im Garten“ wurde ein zukunftsfähiges Konzept erarbeitet und umgesetzt.
Baumsubstrat für optimale Versorgung
Die alten Baumstämme und Pflanzlöcher wurden vonseiten des Bauhofes großzügig ausgegraben und mit strukturierter Erde befüllt. Dieses spezielle Baumsubstrat kommt in vielen Städten zum Einsatz bietet den Jungbäumen optimale Bedingungen. Humus, Schotter und Ziegelbruch versorgen die Bäume mit ausreichend Nährstoffen. Durch die Tonanteile steht den Bäumen auch in Trockenperioden ausreichend Wasser zur Verfügung.
Hitze- und trockenheitsverträgliche Baumarten
Bei der Wahl der Bäume wurden hitze- und trockenheitsresistente Arten gewählt, die zudem salzverträglicher sind: Silberlinden und Spitzahorn zieren abwechselnd die Allee. Jeder neu gepflanzte Baum ist mit einem Bewässerungssack versehen – Dieser wird einmal wöchentlich befüllt und gibt das Wasser über mehrere Stunden an den Boden ab – ähnlich einer Tröpfchenbewässerung.
Rundherum blüht’s und brummt‘s
Die Baumscheiben der Jungbäume sind mit regionalen, trockenheitsresistenten, mehrjährigen Stauden bepflanzt und mit einer Kiesschicht gemulcht. Das erhöht die Artenvielfalt, sorgt für einen lockeren Oberboden und hilft den Bäumen bei der Durchwurzelung. Die Planung der Baumscheiben und auch die Umsetzung wurde von der Retzer Landschaftsplanerin Lena Weitschacher begleitet, die eine Masterarbeit zum Thema und bereits ähnliche Projekte in der Stadtgemeinde umgesetzt hat. Als weitere Bereicherung und Abgrenzung zur Straße wurde eine kleine Hecke aus Aronia-Sträuchern gepflanzt.
v.l.n.r. Theresa Brandstetter & Gregor Danzinger von der Klimamodellregion Retzer Land,
Stadtrat Martin Pichelhofer & Bürgermeister Stefan Lang von der Stadtgemeinde Retz
Große Freude mit der neuen Allee
„Auf dem Weg zur Arbeit radle ich immer an der Raymann-Allee vorbei und erfreue mich jeden Tag daran: Die Bäume treiben schön aus und den Stauden kann man fast beim Wachsen zusehen“, freut sich Theresa Brandstetter von der Klimamodellregion, die die Neugestaltung professionell und mit viel Tatkraft gemanagt hat.
Auch der Retzer Bürgermeister Stefan Lang ist höchstzufrieden: „Ich habe bereits viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhalten. Die neue Raymann-Allee kommt bei den Bürger:innen sehr gut an und ist ein schöner Platz zum Wohlfühlen geworden.“
Stadtrat und Leiter des Grünraumausschusses in Retz, Martin Pichelhofer, hat bei der Unterpflanzung selbst zur Schaufel gegriffen: „Bei der Neugestaltung wurden alle Aspekte miteinbezogen: Vom richtigen Baumsubstrat, über die Baumauswahl bis zur Staudenbepflanzung und den Bewässerungssäcken.“
Verbesserung des Mikroklimas und der Aufenthaltsqualität
Die Neugestaltung der Raymann-Allee leistet einen wichtigen Beitrag, um das Mikroklima und die Aufenthaltsqualität in der Allee zu verbessern und auch in Zukunft sicherzustellen. Die Bäume kühlen die Umgebung, indem sie Schatten spenden und Wasser verdunsten. Mit diesem Konzept wurde eine möglichst resiliente, langlebige und artenreiche Allee geschaffen, die den aktuellen und künftigen Herausforderungen gewachsen ist und vielen Generationen Freude und Schatten bescheren soll.