Wie können wir unsere schöne Landschaft im Retzer Land so (um)gestalten, dass Sie gut mit den Auswirkungen des Klimawandels zurechtkommt?
Genau mit dieser Frage beschäftigen wir uns derzeit in vielen Katastralgemeinden des Retzer Landes. Schon heute zählen wir zu den trockensten Regionen, das wird sich mit dem Klimawandel verstärken: Steigende Temperaturen führen zu höherer Verdunstung, sintflutartigen Regenfällen, die unsere ausgetrockneten Böden nicht aufnehmen können. Somit fließt Wasser ab anstatt zu versickern und es kommt zu weniger Grundwasserneubildung, um nur einige der Folgen zu nennen.
Vielfältige Lösungsansätze und Maßnahmen
Es wird immer wichtiger, in Regenperioden möglichst viel Wasser lokal zu speichern, versickern und verdunsten. Indem Regenwasser in der Landschaft rückgehalten und gespeichert wird, werden Abflussspitzen reduziert und die Grundwasserneubildung gefördert. Ebenso wichtig ist es, unsere Landschaft so umzugestalten, dass diese mit der zunehmenden Trockenheit gut zurechtkommt: Windschutzgürtel, Hecken, Baumreihen und kleine Biotope sind nur einige der Möglichkeiten, das Mikroklima und die lokale Wasserbilanz positiv zu beeinflussen.
Moderierte Workshops: gemeinsam zukunftsfitte Lösungen erarbeiten
Um herauszufinden, welche Maßnahme wo sinnvoll ist, nehmen wir die Retzer Landschaft genau unter die Lupe und betrachten diese mit Hinblick auf Verbesserungen hinsichtlich des Windschutzes und Wasserhaushaltes (WIWA) – und das gemeinsam mit den Bürger:innen der jeweiligen Katastralgemeinde, weil die hiesige Bevölkerung ihre Orte einfach am besten kennt. In einen Plan des jeweiligen Orts- bzw. Stadtgebietes wird eingezeichnet: Wo wäre ein Wasserrückhalt sinnvoll? Wie verläuft Regenwasser bei Starkregen? Wo wären Landschaftselemente wie Hecken oder Bäume sinnvoll?
Das Ergebnis: ein Plan voller Ideen und Vorschläge
In den Gemeinden Pulkau, Retzbach und Schrattenthal haben die Workshops bereits stattgefunden, die Retzer Ideenschmieden finden derzeit statt. Zellerndorf folgt im Sommer.
Moderiert werden die Workshops von Theresa Brandstetter, Leiterin des WIWA-Projekts in der Klimamodellregion Retzer Land, sowie von DI Gregor Danzinger, dem Leiter der Klimamodellregion. Ebenso bei einigen Workshops mit an Bord ist DI Thomas Heidenreich von der NÖ Agrarbezirksbehörde Hollabrunn. Als Projektpartner begleitet die NÖABB die Workshops und evaluiert die Ergebnisse im Anschluss hinsichtlich Wirksamkeit und Umsetzbarkeit.
Klimawandelanpassung: Schritt für Schritt
Einige Pilotprojekte wurden im Zuge der Klimamodellregion bereits umgesetzt. Die evaluierten Ideen dienen als Ausgangsbasis und Ideenpool für die Umsetzung weiterer Projekte. Über die nächsten Jahre sollen der Reihe nach Maßnahmen umgesetzt und das Retzer Land Schritt für Schritt an die Auswirkungen des Klimawandels angepasst werden.