Wasserzukunft im Weinviertel

Region Weinviertel-Manhartsberg / Das Weinviertel hat eine bekannte Herausforderung, und die wird in Zukunft noch größer: Wasser. Allerdings nicht zu viel davon, sondern zu wenig. Die LEADER Region Weinviertel Manhartsberg hat dazu gemeinsam mit den Klimamodellregionen Göllersbach, Schmidatal und Retzer Land zur Tagung „Regionale Wasserzukunft – Die neue Praxis im Weinviertel“ in Hollabrunn geladen.

Ein gut abgestimmtes Programm aus Theorie und Praxis motivierte die TeilnehmerInnen in der bis auf den letzten Platz vollbesetzten „Alten Hofmühle“ über Lösungsmöglichkeiten in ihren Gemeinden nachzudenken.

Regionale Wasserzukunft – die neue Praxis im Weinviertel
„Regionale aktive und politische Personen ziehen an einem Strang zur Verbesserung des Wasserhaushalts im westlichen Weinviertel.“  
V.l.n.r.: Vizebgm. Florian Hinteregger, BH Mag. Karl-Josef Weiss, KEM-Manager Markus Pröglhöf, KEM- & LEADER Obmann Peter Steinbach, LEADER GF Renate Mihle, Thomas Bauer (Stadtwerke Hollabrunn), KLAR! Managerin Magdalena Geinzer, LTAbg. Georg Ecker, Bgm. Martin Reiter, BH-Stellv. Marianne Prinz, KLAR! u. KEM-Manager Gregor Danzinger und Stefanie Niederhofer

Die Problematik ist nicht auf das Weinviertel beschränkt, sondern wird in ganz Europa beobachtet: Veränderungen in den jährlichen Niederschlagsmustern gekoppelt mit immer höheren Temperaturen und dem höheren Bedarf an Wasser führen zu sinkenden Grundwasserspiegeln. Die Grundwasserversorgung in Österreich ist in absehbarer Zukunft zwar kein Problem, doch die Grundwasserneubildung wird immer weniger, führte der Wasserexperte aus dem Landwirtschaftsministerium, Ernst Überreiter, in seinem Vortrag aus. Seine Empfehlungen: „Wasserrückhalt in der Landwirtschaft, Landschaft und in den Ortschaften forcieren, Wasserbedarf vermindern, Effizienz steigern“.

Wie diese Empfehlungen bereits in der Realität aussehen können, zeigten über zehn Vorzeigebeispiele aus dem Weinviertel bzw. aus Niederösterreich. Immer wieder kam dabei die Landwirtschaft in den Fokus: pfluglose und erosionshemmende Ackerbearbeitung sowie Zwischenfruchtanbau sorgen für lebendigere Böden und mehr Wasserspeicherfähigkeit, der Ausbau von windbremsenden Mehrnutzungshecken senkt die Verdunstung und Bach-Renaturierungen schaffen große Wasserflächen und bieten Platz für Schafbeweidung wie beim „Watzelsdorfer See“.

Vielen kleinen Maßnahmen direkt umgesetzt in den Regionen ist eindeutig der Vorzug zu geben, so der Tenor des Tages. Milliardenprojekte wie etwa die Einleitung von Donauwasser ins Weinviertel wurden sehr kritisch gesehen, schaffen sie doch nur neue Abhängigkeiten und reduzieren die Innovationskraft vor Ort.

Alle Vorträge, Fotos sowie ein Konferenzprotokoll gibt es hier!

Für Rückfragen steht Frau Mag.a Renate Mihle  gerne zur Verfügung. (office@leader.co.at)